Vom Single-Urlaub bis zum Familienabenteuer: Das Tauchen erfreut sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit. Ganz egal ob im Meer oder etwa in Tiroler Bergsee – das Erforschen der Unterwasserwelt übt einen fast magischen Reiz aus.
Beim Tauchen ist Vorsicht geboten
Doch Vorsicht ist geboten. Denn wer glaubt, er könne so eben mal eine Runde tauchen gehen, setzt sich großen Gefahren aus. Tauchmediziner Dr. Frank Hartig, seines Zeichens auch Oberarzt auf der Inneren Medizin I der Universitätsklinik Innsbruck warnt eindringlich: „Durch den beim Tauchen entstehenden Druck wird die Physiologie des Menschen völlig auf den Kopf gestellt. Das Herz-Kreislauf-System wird dabei Höchstleistungen ausgesetzt. Selbst die Wirkung von Medikamenten kann sich unter Druck stark verändern. Bei Kindern gilt, dass die Lungenreife erst im Alter von zwölf Jahren erreicht wird. Davor ist vom Tauchen dringend abzuraten.“
Verschiedene Gegebenheiten
Was die größten Risiken angeht, so muss zwischen tropischen und alpinen Gegebenheiten beim Tauchen unterschieden werden. Hartig: „Bei Hitze lauert die größte Gefahr darin, dass zu wenig getrunken wird. Pro Tauchgang beträgt der Flüssigkeitsverlust immerhin einen halben bis ein Liter Wasser. Weiters wird für gewöhnlich zwar im Neopren-Anzug getaucht, doch meist fehlt eine Haube als Schutz für den Kopf. Nicht selten kann es dann zu einem Sonnenstich kommen.“
Im Kaltwasser wiederum lauert die Gefahr, wie unschwer zu erraten ist, hauptsächlich in der Kälte. „Kälte, Angst, Dunkelheit, Panik – all diese Faktoren sind zu berücksichtigen. Das Tauchen setzt sowohl eine physische als auch eine psychische Fitness voraus“, erklärt Dr. Hartig.
Trotz dieser vielfältigen Faktoren, die zu beachten sind, will er die Schönheit des Sports nicht in Abrede stellen, ist er selbst doch auch begeisterter Forschungstaucher und bildet Tauchlehrer aus. Dementsprechend meint Dr. Hartig: „Es gibt ein Happy End! Tauchen ist in letzter Konsequenz ein äußerst sicherer Sport, wenn man sich an klare Regeln hält und eine gute, saubere und strenge Ausbildung absolviert. Das Geheimnis liegt in einer gesunden Selbsteinschätzung, die viele erst lernen müssen.“
Tauchen: Ein Hobby mit Gefahren
Nach dem Motto „wir gehen mal eben schnell Tauchen“ zu verfahren und die zweifelsfrei vorhandenen Gefahren zu verharmlosen, ist allerdings der gänzlich falsche Weg, sagt Dr. Hartig, der seit 15 Jahren als Tauchmediziner tätig ist und sich selbst inzwischen in den heimischen Bergseen am wohlsten fühlt.