Adrenalin jagt durch den Körper, der Atem geht flach und schnell, mit der Aufmerksamkeit sind wir vollends im Moment: Es gibt wohl niemanden, der das Gefühl nicht kennt: Angst. Sie ist ein Grundgefühl, zeigt sich in allen möglichen Situationen und in vielen Varianten.
Doch was, wenn die Angst krankhaft wird? Und was ist eine Angststörung und wie kann mit dieser umgegangen werden?
Zu diesem Thema fand ein Tiroler Gesundheitsgespräch mit Expert:innen der tirol kliniken Mitte März statt. Mit dabei waren Barbara Sperner-Unterweger, die Klinikdirektorin der Univ.-Klinik für Psychiatrie sowie Dr. Matyas Galffy, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin und Carina S. Bichler, Klinische Psychologin und Sportwissenschafterin.
Dabei wurde betont: Angst ist ein sinnvolles, nützliches Gefühl, das uns vor potentiellen Gefahren warnt und in bedrohlichen Situationen hilft. Doch als psychische Erkrankung ist sie eine Belastung, die die Menschen nicht selten ein Leben lang begleitet. Umso wichtiger, das Thema in der öffentlichen Debatte verstärkt aufzugreifen und Hilfsangebote und Möglichkeiten aufzuzeigen, um das Panikgefühl nicht überhand greifen zu lassen.
In Zeiten von Post-Corona, einem Krieg inmitten Europas, hoher Inflation und steigenden Lebenskosten sind sorgenvolle Gedanken für die meisten Menschen alltäglich. Doch wann werden diese Grübeleien zu einer ernstzunehmenden psychischen Beeinträchtigung?
Wie so oft verläuft die Grenze nicht glasklar, viele Menschen erleben angstvolle Perioden und einige entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Angststörung. Auslöser sind vielfältig und oft in der Kindheit zu finden. Wie sich die panische Angst äußert, ist von Patient:in zu Patient:in verschieden. Daher sind auch Behandlungskonzepte und Therapien immer individuell auf die Betroffenen abzustimmen.
Obwohl die Lebensqualität von Patient:innen mit Angststörungen eingeschränkt ist, gibt es Positives: Denn es ist möglich, mit einem passenden Therapiekonzept mit der Angst umzugehen. Hilfe kann vieles leisten. Von psychotherapeutischen Gesprächen über körperlicher Betätigung bis hin zu gesunder Ernährung und dem Rausgehen in die Natur: Ziel ist, die positiven Seiten des Lebens bewusster wahrzunehmen und schätzen zu lernen. Und so womöglich die Angst als Feind anzunehmen, aber nicht bestimmen zu lassen. Daran können wir uns alle öfter im Alltagsstress erinnern: Positiv denken, Resilienz aufbauen: Hinfallen, aber immer wieder aufstehen!
Autorin: Sarah Kröll
Fotos: pixabay (Titelbild) und tirol kliniken /Hanel