Sabine Moser ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und Mitglied der Arbeitsgruppe Komplementärpflege am LKI.

Lavendel, Mandarine, Bergamotte, Tonka…..jede/r von uns kennt den Einfluss, den Gerüche auf unser (Wohl-)befinden haben können. Auch in der Medizin wird dieser Einfluss schon seit vielen Jahrhunderten genutzt, seit 2005 ist die Aromapflege im Pflegealltag der Innsbrucker Universitätskliniken nicht mehr wegzudenken.

Acht Jahre später, im Jahr 2013 wurden die Arbeitsgruppe für komplementäre Pflege gegründet, welche auch regelmäßig Schulungen abhält. Sabine Moser ist diplomierte Krankenpflegerin und Mitglied der Arbeitsgruppe Komplementärpflege am Landeskrankenhaus Innsbruck. Sie erzählt, welche Möglichkeiten sich diesen Anwendungen in der Pflege und für die Angehörigen ergeben.

Zur komplementären Pflege zählen Pflegekonzepte wie die Aromapflege, die Kinästhetik, basale Stimulation, Heilpflanzenanwendungen in Form von Tees, Waschungen, Wickel oder Kompressen.  „Das große Ziel, ist das Wohlbefinden der / des Patient:in“, erzählt Moser.

Schmerzfreiheit, Entspannung, Angstlösung, Schlaf sind mögliche Ziele der Anwendungen. „Nicht jede und jeder mag jeden Geruch. Viele Reaktionen hängen mit Erfahrungen in der Kindheit zusammen. Hier braucht es viel Gespür und Einfühlungsvermögen seitens der Pflege, um zu merken, was der/dem Patient:in gut tut. Denn nicht alle Patient:innen können sich noch artikulieren“ , erzählt die Expertin über die Arbeit ihres Teams.

Gerade in der Palliativpflege haben die Aromapflege und die gesamte Komplementärmethode einen hohen Stellenwert. Wo es nicht mehr um Heilung geht, da bekommt das Befinden eine ganz neue Bedeutung. Angehörige können hier sehr viel tun, was ihnen besonders in palliativen Situationen, guttut. Hand- oder Fußstreichungen sind Methoden, die allen Beteiligten, unter der fachkundigen Anleitung des Pflegepersonales, sehr helfen und sowohl Entspannung als auch Verbindung herstellen können.

 

Hand- oder Fußstreichungen sind Methoden, die allen Beteiligten, unter der fachkundigen Anleitung des Pflegepersonales, sehr helfen.

Welche Düfte wirken wie?

Bergamotte ist stimmungsaufhellend.

Lavendel wirkt ausgleichend und schlaffördernd.

Minze wirkt aktivierend, belebend und erfrischend.

Tonka wirkt beruhigend, entspannend.

Kontakt:

Bei Fragen zu den Anwendungen aus der komplementären Pflege steht das Team der Arbeitsgruppe gerne zur Verfügung unter der Email-Adresse: lki.ch.komplementärpflege@tirol-kliniken.at 

Artikel Hoch3:

Einen weiteren Artikel zum Thema palliative Betreuung von Erwachsenen und Kindern in der Innsbrucker Klinik finden Sie unter: hoch3 Dezember 2023 | #32 (tirol-kliniken.at)

Fotos: Portrait: tirol kliniken, alle anderen: Gerhard Berger