Husten, Niesen, Schnupfen. Nicht ein Tag vergeht, ohne dass ein/e Kolleg:in im Büro über Unwohlsein klagt oder ohne dass das Kind von der Schule heim kommt und über kranke Klassenkolleg:innen berichtet. Manch ein/r reagiert entspannt, wenn allerdings ein wichtiges Ereignis ansteht, will man sich wirklich nicht anstecken. Was tun?

Bianka Brunner, Leiterin der Abteilung Infektionsprävention und Krankenhaushygiene des Landeskrankenhauses – Universitätskliniken Innsbruck

Wir haben mit Bianka Brunner, Leiterin der Abteilung Infektionsprävention und Krankenhaushygiene des Landeskrankenhauses – Universitätskliniken Innsbruck über Hygienemaßnahmen im und außerhalb des Krankenhauses gesprochen.

Sie erzählt, dass jede/r, die/ der Symptome hat, wie Halsweh, Schnupfen oder Husten auch infektiöse Tröpfchen ausstößt. Diese fliegen zwischen 1,5 und 2 Meter weit und sinken dann ab. Das heißt „Abstand hilft“. So könne man sich auch bei Teamsitzungen mit mehr Abstand platzieren und schon wird eine potentielle Ansteckung verhindert.

Eine weitere Säule, die sehr viel zum Schutz beiträgt, ist das Händewaschen. „Außerhalb des Krankenhauses braucht es in den allermeisten Fällen keine Desinfektionsmittel zur Händehygiene. Ein korrektes Händewaschen reicht aus im Alltag.“, so Brunner. Desinfektionsmittel findet sie allerdings unterwegs sehr nützlich. „Wenn man sich nicht die Hände waschen kann, aber schnell etwas essen möchte, dann ist eine kurze Desinfektion sicher sinnvoll“.

Hotspots für Ansteckungen sind natürlich öffentliche Verkehrsmittel, da sich dort oft viele Menschen auf engem Raum befinden. Vor allem in Zeiten mit besonders hohem Auftreten grippaler Infekte kann es sehr gut schützen einen Mund-/Nasenschutz zu tragen und sich nicht mit den Fingern ins Gesicht zu fahren. Daheim dann unbedingt die Hände waschen!

Nach wie vor ist der Mundschutz ein sinnvolles Hilfsmittel, sobald die Person angeschlagen ist und dennoch mit anderen Menschen in Kontakt treten muss. „Eigenverantwortung wird hier groß geschrieben“, erklärt die Expertin. Der Speichel von Personen, die einen Infekt durchmachen, ist infektiös. Das heißt, jedes Tröpfchen, das den Mund verlässt – auch nur beim Sprechen –  kann durch einen Mundschutz aufgehalten werden.

Im Krankenhaus und bei Patient:innenkontakt gelten natürlich strengere Regeln. In den Gängen und Patient:innenzimmern hängen Desinfektionsspender, die vor einem Besuch unbedingt zu verwenden sind. Auch das Krankenhauspersonal desinfiziert die Hände vor jedem Patient:innenkontakt. Darüber hinaus werden die Oberflächen im Krankenhaus regelmäßig desinfiziert. Zuhause oder im Büro hingegen ist eine Reinigung der Flächen ausreichend. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass man mit Abstand und Händewaschen schon sehr viel zum eigenen Schutz beitragen kann.  Und wenn man in manchen Situationen sogar an das Tragen eines Mund-/Nasenschutzes denkt, kann einem der Winter nichts mehr anhaben!

Wir wünschen eine möglichst gesunde kalte Jahreszeit!

 

Fotos: Portrait: tirol kliniken, Hände: pixabay, titelbild: Adobe firefly