Modernste Krankenversorgung für die Bevölkerung der Region

Auf dem Gelände des Landeskrankenhauses (LKH) Hall entsteht das Chirurgiezentrum Hall (Haus 14). Oft erreichen uns Fragen von Patienten, Mitarbeitern und der Bevölkerung zum Neubau. Dieses große Interesse zeigt uns, dass viele Menschen das LKH Hall als wichtigen Gesundheitsversorger in der Region wahrnehmen und schätzen. Aus diesem Grund habe ich mit zwei Personen gesprochen, die das neue Gebäude wie ihre Westentasche kennen, Stefan Wedermann, stellvertretender Kaufmännischer Direktor des LKH Hall, und Werner Mössl, Projektleiter des Neubaus. Sie haben meine Fragen zum Chirurgiezentrum beantwortet und mir einen interessanten Einblick in das Entstehen eines Krankenhauses gewährt.

 

Stefan WEDERMANN, stv. Kaufmännischer Direktor LKH Hall

Das Chirurgiezentrum Hall sieht schon ziemlich fertig aus, bis wann ist mit einer Inbetriebnahme des neuen Gebäudes zu rechnen?

 

Stefan Wedermann: Wir gehen derzeit davon aus, dass wir bereits im Winter unsere Patienten im Chirurgiezentrum Hall begrüßen können. Alle Stationen der operativen Abteilungen des LKH Hall übersiedeln dann von Haus 10 in den Neubau, das heißt die Gynäkologie und Geburtshilfe, die Allgemein- und Viszeralchirurgie, die Anästhesie- und Intensivmedizin, die Orthopädie und Traumatologie und die Urologie und Andrologie. Darüber hinaus wird es eine neue Tagesklinik geben, die wir uns schon lange wünschen.

 

Werner Mössl: Wir sind mit dem Bauverlauf insgesamt sehr zufrieden und erwarten bei der Inbetriebnahme keine großen Verzögerungen. Jetzt, in der Fertigstellungsphase, sind die Stärken des Chrirugiezentrums schon gut sichtbar: Eine lichtdurchflutete, freundliche Atmosphäre, modernste medizinische Einrichtungen sowie eine ausgeklügelte, nachhaltige Gebäudetechnik. Alle Beteiligten freuen sich schon sehr darauf, das gelungene Gebäude den Mitarbeiter und Patienten zu übergeben.

 

Besonders auffällig ist die lange Glasbrücke über die Milserstraße. Können Sie mir dazu etwas sagen?

Stefan Wedermann: Wir nennen diese Brücke „Magistrale“. Sie ist 60 Meter lang und ein Herzstück des Neubaus, weil sie das bestehende

Krankenhausgebäude mit dem Chirurgiezentrum Hall verbindet. Die architektonische Lösung ist sehr gelungen und harmoniert mit dem Umfeld. Die bauliche Umsetzung der Magistrale war technisch sehr anspruchsvoll, weil wir eine große Spannweite mit nur wenigen Säulen erreichen mussten.

 

 

Das LKH Hall ist der „grünste“ Standort der tirol kliniken, hat man das Ziel der Nachhaltigkeit auch bei diesem Neubau verfolgt?

Werner Mössl: Auf alle Fälle. Wir kühlen und heizen das Gebäude mit Energie aus dem Grundwasser. Dazu wurde ein neuer Tiefenbrunnen errichtet, aus dem bis zu 100 Liter Grundwasser pro Sekunde entnommen werden können. Zum Kühlen gibt das Wasser über einen Wärmetauscher die Kälte an das Gebäude ab und wird dann wieder in das Grundwasser zurückgeführt. Die Heizung erfolgt über grundwassergespeiste Wärmepumpen. Für das Warmwasser wird die Energie einer 200 m² großen thermischen Solaranlage erwärmt und in einen Pufferspeicher geladen. Von dort wird das warme Wasser in den Fußbodenheizungsleitungen durch das ganze Gebäude befördert. Die verbaute Lüftungsanlage zählt zu den effizientesten auf dem Markt mit einem Energierückgewinnungsgrad von über 90 %. Sie minimiert die Lüftungsenergieverluste und garantiert einen hygienischen Luftwechsel in jedem Raum. Es gibt noch zahlreiche technische Raffinessen, die ich hier nicht alle aufzählen kann, im Bereich der Energieversorgung ist das Chirurgiezentrum jedenfalls auf dem letzten Stand der Technik.

 

Werden sich die Patienten im Chirurgiezentrum Hall wohlfühlen?

 

Stefan Wedermann: Menschen in einem Krankenhaus sind immer in einer Ausnahmesituation. Deshalb war es uns besonders wichtig, eine Umgebung zu schaffen, die das Gesundwerden und Gesundbleiben bestmöglich fördert. Das ist uns im neuen Gebäude definitiv gelungen. Großes Augenmerk haben alle Beteiligten von Beginn der Planung an auf die Lichtversorgung gelegt und es ist tatsächlich gelungen, 99 % der Räume mit Tageslicht zu versorgen. Die Beleuchtung in den einzelnen Räumen ist zusätzlich auf den Zweck des Raumes abgestimmt. So gibt es zum Beispiel in allen Zimmern der Intensivstation und im Aufwachbereich eine dynamische Lichtsteuerung, welche die Farbtemperatur dem Tagesverlauf angleicht.

 

Eine Tagesklinik hat es am LKH Hall bisher nicht gegeben, was sind die Vorteile einer solchen Einrichtung?

 

Stefan Wedermann: Eine Tagesklinik hat ganz klare Vorteile für Patienten und Mitarbeiter. In einer solchen Einrichtung führt unser Personal kleinere operative Eingriffe im Rahmen eines eintägigen Aufenthaltes durch. Die Behandlung ist gut planbar und folgt einem klar strukturierten Ablauf ohne lange Wartezeiten. Die Patientin bzw. der Patient kommt in der Früh und kann am selben Tag wieder nach Hause gehen und sich im gewohnten familiären Umfeld erholen. Selbstverständlich bieten wir eine gewissenhafte Nachbetreuung im Krankenhaus an, wenn es erforderlich ist.

 

Das LKH Hall ist bei vielen werdenden Müttern der Region das Wunschkrankenhaus für die Geburt. Was gibt es in diesem Bereich für Neuerungen?

 

Stefan Wedermann: Im Bereich der Geburtshilfe hat das Chirurgiezentrum vieles zu bieten und erfüllt höchste Sicherheitsstandards. So gibt es zum Beispiel eine eigene Rettungszufahrt zum Kreißsaal und einen Sectio-OP in unmittelbarer Nähe zu den Entbindungsräumlichkeiten. Weiterhin bieten wir die Möglichkeit für eine Wassergeburt und auch sonst verfügen die neuen Räumlichkeiten über modernste Ausstattung in der Geburtshilfe. Die Aufenthaltsräume rund um den Kreißsaal sind familienfreundlich gestaltet und bieten die Möglichkeit ins Freie zu gehen. Die Zimmer auf der Geburtenstation sind hell und modern und haben ein eigenes Badezimmer. Wir sind schon sehr gespannt auf das erste Baby, das im Chirurgiezentrum Hall zur Welt kommen wird!